Kali, die hinduistische Göttin, steht für mich vorallem für die in sich vollständige weibliche sexuelle und kriegerische EigenMacht. Sie zerstört ungesunde, lebensfeindliche Strukturen und ist gleichzeitig die Beschützerin von Frauen, Müttern und Kindern. Sie ist stärker als das männliche Prinzip, das sieht man in den Darstellungen von Kali. Sie trägt eine Kette aus Männerköpfen, einen hält sie noch in der Hand und sie tanzt auf dem am Boden liegenden Shiva, der die höchste Gottheit im Hinduismus ist... Ein Widerspruch? Schau mal, wie hingebungsvoll Shiva unter Kali liegt.
Wie viele Frauen, so habe auch ich wenig Erfahrung mit einem angemessenen Ausdruck meiner Wut. Entweder zuviel oder zuwenig. Entweder nach außen gerichtet oder gegen mich selbst.
Mit den Jahren habe ich meiner Wut immer weniger getraut und sie deshalb unterdrückt. Gerade mache ich da eine neue Erfahrung mit mir.
Der heilige Zorn einer Frau, kann wie die Kraft von Kali, (innere) Dämonen bezwingen, die sich gegen das Leben (in uns) richten wollen. Es geht um den Schutz des Lebendigen und um kompromisslose Liebe. Liebe verhandelt nicht mit Dämonen, sie zerstört sie.
Eine Logos dominierte Welt fürchtet nichts mehr, als die ungezügelte Lust und Wut von Frauen.
Wollen wir diese Welt das Fürchten lehren? = Ehrfurcht vor der Kraft der Kali in uns.
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