Nach dem Gewordensein durch meine Kindheit und Jugend begann im Alter von 24 Jahren mein bewusster Heilungsweg, mein Weg zur Selbstwerdung, mein Weg der Befreiung von allem Auferlegten, zurück in die Kraft meines Wesenskerns. Auslöser dafür war die Löwenmutterliebe, die beim Anblick meiner neugeborenen Tochter in mir aufbrach und der unumstößliche Wunsch, ihr eine gute Entwicklung zu ermöglichen. Mir war nur allzu klar, wieviel ich selbst an Belastungen mit mir trug und ich wollte diese nicht an das neue Leben weitergeben. Das hat mich in Bewegung gebracht. Meine erste Tochter war also der Gamechanger.
Eine wesentliche Rolle spielten auf dem Weg meine Begleiter*innen. Frauen und später auch Männer, an denen ich mich orientieren konnte, die Medizin für mich hatten. Christa traf ich in meinem 27. Lebensjahr und sie begleitete mich über lange Zeit. Als ich das erste Mal bei ihr an der Tür klingelte, machte sie auf, hielt inne, blickte mich kurz von oben bis unten an und sprach mit kräftiger Stimme: Komm rein Du alte Schamanin!
Apropos alt, Christa selbst war um vieles älter, als sie aussah. Ich erfuhr erst Jahre später, dass sie noch den Krieg erlebt hatte und also, bei weitem nicht so jung sein konnte, wie ich sie einschätzte. Und immer, wenn ich ihr begegnete, hatte ich das Gefühl, sie wurde jünger statt älter. Für mich ein Beleg dafür, was Bewusstseinsarbeit für Wirkung zeigt.
Christa arbeitete mit Familienaufstellung. Sie war sozusagen Bert Hellingers Lieblingsschülerin. Nun, man mag von Hellinger selbst halten was man will, doch Christa arbeitete mit seiner Lehre auf eine weibliche und schamanische Weise, die mir im wahrsten Sinne das Leben rettete. Die Begegnung mit meiner spirituellen Lehrerin, das war ein erneuter Gamechanger. Sie war nicht immer liebevoll und sanft, oft war sie streng und lieferte mich erbarmungslos meiner eigenen Hölle aus. Sie machte mir ohne Zweifel klar: Es ist deine Entscheidung, Jana. Du allein trägst die Verantwortung für Deine Heilung und Dein Leben.
Einmal schrieb ich ihr aus Dankbarkeit und Liebe ein Gedicht, in dem sie die Frau Holle war. Sie rief mich ganz berührt an und nannte mich ihre Goldmarie.
In den Aufstellungen lösten wir ungute Verstrickungen zu meinen früheren Partnern, den Eltern und den AhnInnen und stellten die natürliche Ordnung wieder her. Dies geschah über aufspüren der Themen mithilfe des morphogenetischen Feldes und über das zurückgeben von Lasten, die ich aus missverstandener Liebe trug, die nicht die meinen waren. Nachdem die Ordnung wieder hergestellt war, lies Christa mich noch einige Sätze sprechen, zum Beispiel sowas wie: „Ich nehme was meins ist und lasse dir was deins ist.“ oder „Jetzt sehe ich dich.“ oder „Ich danke dir.“ und ähnliches. Zum Abschluss einer Session sollte ich häufig noch „Die Liebe bleibt.“ aussprechen.
Heute denke ich an die universelle Wahrheit und Freiheit, die durch diese Worte spürbar wird.
Und ich denke an Christa und alle meine Erdenengel. Danke.
Die Liebe bleibt.
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